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Glänzendes Jubiläum, 3 Generationen und Guido Kratschmer im Bad Nauheimer Waldstadion

3 Generationen Jedermann-Zehnkampf mit Guido Kratschmer
LSC-Kinder und ihre Trainer
JKZ - Pokalsieger

Mit der 25. Auflage des Jedermann-Zehnkampfes in Bad Nauheim konnte der LSC Bad Nauheim nicht nur ein glanzvolles Jubiläum feiern. Honoriert wurde die Veranstaltung mit insgesamt 146 tollen Athleten, hervorragenden Leistungen, prominenten Gästen, einem herausragenden Rahmenprogramm und einer blendenden Stimmung, die mit dem Wetter konkurrieren konnte.

Wer hätte das gedacht? Aus einer Idee durch Österreichs Zehnkämpfer Georg Werthner nach Deutschland gebracht, zum 1. Mal in Halle, Warendorf und Schwerin ausgetragen, machte sich eine kleine Gruppe des LSC 1993 auf den Weg, den Jedermann-Zehnkampf nach Bad Nauheim zu holen. Bei mehr als 20 Ausrichtern deutschlandweit wurde der Bad Nauheimer Jedermann-Zehnkampf nach den Teilnehmerzahlen schnell zur drittgrößten Veranstaltung. Ex-Weltrekordler Guido Kratschmer mit seinem Trainer war Unterstützer der ersten Stunde, sein Bruder gleich Teilnehmer; auch Torsten Dauth half gerne mit begeisternden Teilnahmen. Anfangs noch mit 9 Riegen und 4 (z.T. geliehenen) Stabhochsprunganlagen, vereinfachte man das Konzept auf variable Disziplinen-Reihenfolge, die Anfangs- und Enddisziplinen ausgenommen; so konnte man die Riegen vergrößern, die Veranstaltung dann mit bleibenden 6 Riegen etablieren. Bald brauchten die Bad Nauheimer keine "Zugpferde" mehr, viele Jedermänner und -frauen kamen Jahr für Jahr aufs Neue, teilweise durchgängig bis ins aktuelle Jahr 2018. Zum Zehnjährigen hatte sich die Veranstaltung zum Familien- und Vereinsevent gemausert, dazu kam dann das Paarangebot, bei dem sich zwei Athleten den Zehnkampf teilen können. Unverzichtbar ist seit Anbeginn der Zehnkampf-Guru Jens Schulze (in den 80er Jahren selbst ein 8.000 Punkte Zehnkämpfer), dessen sachkundige und launige Moderation jedes Jahr sehnsüchtig erwartet wird.

Seit jeher gab es ein Kinderprogramm, das zum Jubiläum ausgeweitet und mit über 30 Kindern zu einem der Höhepunkte wurde. Eine Tombola, der Hauptpreis ein Segelflug, lockte die Teilnehmer und Besucher an. Den zahlreichen Spendern aus der Bad Nauheimer und Friedberger Geschäftswelt ist an dieser Stelle ein großer Dank auszusprechen. Die Tanzgruppe der TG Melbach peitschte als Chearleader die Athleten auf der Zielgeraden der 400m-Läufe noch mal zu Höchstleistungen an.

Die bemerkenswerteste Geschichte aber schrieb die Familie Reiß aus Brackwede. Drei Generationen in einem Wettkampf: Großvater Klaus Reiß, Wettkämpfer der 1. Stunde, Sohn Mario und Enkelin Leonie. Ganz nebenbei fuhren Klaus und Leonie auch noch Siege in ihren Altersklassen ein.

Natürlich waren auch die Vertreter der Stadt Bad Nauheim anwesend: 1. Stadtrat und Sportdezernent Peter Krank zeigte sich begeistert von Stimmung und Leistungen. Sport- und Kulturausschussvorsitzender Klaus Englert sowie dessen Vorgänger Armin Kreuter stimmten gerne ein. Die beiden LSC-Spitzen Klaus Ritz und Harry Weisskirchen dankten den Stadtoberen besonders für die Unterstützung der diesjährigen Veranstaltung, obwohl weder die dringend benötigten Stabhochsprungschutzmatten noch die Seniorenhürden trotz rechtzeitiger Bestellung zum Wettkampf zur Verfügung standen. Die Grüße des Hessischen Leichtathletikverbandes überbrachte die HLV-Ehrenvizepräsidentin Margret Lehnert. Sie überreicht eine Stoppuhr und genügend Startpistolen-Munition, die symbolisch dafür sorgen sollen, dass der Jedermann-Zehnkampf im Bad Nauheimer Waldstadion auch in Zukunft lautstark weitergehen möge.

Die Pokale für die zahlenmäßig stärksten Teams gingen in diesem Jahr an den SV Fun-Ball-Dortelweil, das Peter-Jorres-Gymnasium Ahrweiler und die SG Schlüchtern mit ihrem Chef Ewald Heckmann. Jubiläumsbonus: Alle Pokale bleiben diesmal im Besitz der Ausgezeichneten.

Etliche heimische Sportler konnten sich gut in Szene setzen: Sieger der U18 Moritz Gubitzer, TG Groß-Karben mit 4.444 Punkten, als Dritter LSCler Jonas Wintershoff. U20-Sieger Justus Grüsing vergab mit missglücktem Speerwurf wertvolle Punkte, hatte aber Spitzenleistungen im 400m-Lauf, Hürdenlauf und war mit 4:42,40min der schnellste 1500m-Läufer. Hinter der U16-Siegerin Leonie Cremer aus dem Familienclan Reiß kam Johanna Nickel vom LSC auf Rang zwei.

Sam Auer aus Solingen steuerte mit 6.070 Punkten das insgesamt beste Ergebnis bei, war schnellster Sprinter (11,21s), bester Weitspringer (6,41m) und sprang 1,90m hoch. Christian Lepka (LSC) überzeugte mit mehreren neuen Bestleistungen im Hochsprung (1,80m), Hürden- und 400m-Lauf, und damit Rang vier. Joachim Heppe, ebenfalls vom LSC musste nur den Paderborner Ralf Simon vorlassen, aber zusammen mit Justus und Christian kam das LSC-Team aufs Treppchen.

Hessenmeisterin Malin Stavenow von der TG Groß-Karben war die schnellste Sprinterin des Tages mit 12,89s und auch im Weitsprung kam niemand an ihre Leistung von 5,47m heran.

Am Ende des 2. Tages standen traditionell, nun bereits zum 25. mal die Athleten (diesmal 146 Meldungen) zusammen mit den vielen Helfern aus allen Bereichen im Halbrund, ein besonderer Dank galt dem Herrn der Zahlen und Urkunden, Stefan Merten.

Man freut sich schon auf ein Wiedersehen in 2019 wenn es dann heißt: 26. Jedermann-Zehnkampf im Waldstadion Bad Nauheim.

Karin Scheunemann / Harry Weisskirchen
20.09.2018