Überraschender Besuch von Weltklasse-Zehnkämpfer Niklas Kaul. 

Knapp 120 Teilnehmer mit wenigen Ausfällen aus 32 Vereinen wurden bei der 26. Auflage des Herbstevents im Bad Nauheimer Waldstadion von Moderator Jens Schulze bei Laune gehalten, was angesichts des Wetters ziemlich schwer war. Umso bewundernswerter die Moral der Decathleten ab U16 bis hin zum 69-jährigen Ewald Heckmann. 26 Paare teilten sich diesmal die 10 Disziplinen, was einen Trend manifestiert für nicht ganz so Mutige, aber die Freude verdoppelt. Vermisst wurden die Stimmungsmacher des Peter-Joerres-Gymnasiums aus Bad Neuenahr-Ahrweiler, die aber 2020 wieder dabei sein wollen. Nach der Woche mit schönstem Spätsommerwetter bis Freitagabend, öffnete pünktlich am Samstagmorgen der Himmel seine Schleusen und ließ auch den Sonntag nicht aus. Zeitweise sah man vor lauter „Regenpavillons“ kaum Sportler, denn der LSC hatte vorgesorgt: schnell einen Sprung, einen Wurf, einen Lauf und dann wieder unters Dach. Die LSC-Spitzen mit Harry Weisskirchen und Klaus Ritz hatten wieder mehr als 50 Helfer auf dem Platz, an den Wettkampfstätten und im Zelt gewinnen können - nicht zu vergessen Stefan Merten der aus dem Wettkampfbüro mit gewohnter Ruhe und Schnelligkeit alle Listen und Urkunden lieferte.

Bürgermeister Klaus Kress, 1. Stadtrat und Sportdezernent Peter Krank sowie Sport- und Kulturausschuss-Vorsitzender Klaus Englert überzeugten sich am Samstag von der Betriebsamkeit und sahen die neue Stabhochsprunganlage in Aktion. Der gemeinsame Zeltaufenthalt mit wärmenden Getränken und Speisen erfreute sich großen Zuspruchs. Ganz überraschend war der hochkarätige Besuch von Weltklasse-Zehnkämpfer Niklas Kaul, der seinen Vereinskollegen vom USC Mainz beim Stabhochsprung unterstützte. Niklas Kaul, seines Zeichens U18- und U20-Weltmeister jeweils mit Weltrekordpunktzahl. Der aktuelle U23-Europameister aus Mainz rangiert mit seinen in Schweden erzielten 8.572 Punkten augenblicklich auf Rang 2 der Weltjahresbestenliste. Der LSC mit Fachmann Jens Schulze gaben dem jungen deutschen Zehnkämpfer die besten Wünsche mit nach Doha zur WM, wobei Sportwartin Karin Scheunemann ihm im Namen des Vereins einen „Bad Nauheim-Bembel“ überreichte

Hatte man am Samstag noch auf besseres Wetter am zweiten Wettkampftag gehofft, wurden die Athleten und Helfer am Sonntag mit einer Wetterauer Seenplatte enttäuscht. Noch nie hatte es in der Bad Nauheimer Zehnkampfgeschichte zwei Tage lang Regen gegeben. Das kann nur besser werden, konstatierten Jens Schulze, Harry Weisskirchen und Klaus Ritz bei der traditionellen und stimmungsvollen Siegerehrung aller Aktiven und Helfer am Sonntagnachmittag. Auch für die jüngsten LSCler gab es wieder Einlageläufe mit vorherigen Interviews; hier waren Henrik Scholz bei den U12 und Maximilian Horn bei den U10 die Schnellsten. Der Wanderpokal für das Teilnehmer-stärkste Team ging erstmals an die Uni/VfL Marburg mit 14 Aktiven, wodurch der Wettkampf sogar einen internationalen Anstrich erhielt. Auf Rang 2 rangierte diesmal der Gastgeber LSC Bad Nauheim mit 12 Aktiven. Die SG Schlüchtern belegte mit 11 Aktiven den dritten Rang.

Diesjähriger Sieger mit der höchsten Punktzahl insgesamt wurde Maximilian Kremser (mJU20) vom Solinger LC mit 6.196 Punkten. Seine Einzelleistungen: 11,00sec-6,60m-12,02m-1,85m-49,67sec sowie 15,51sec-28,01m-2,80m-36,93m-4:55,51min. Der Solinger war im Sprint, Weitsprung, 400m und 110m-Hürdenlauf auch der Tagesbeste. Lokalmatador Justus Grüsing wusste im abschließenden 1500m-Lauf mit 4:40,72min zu gefallen. Der U18-Gewinner Tim Siegert von der DJK Freigericht warf den Jugendspeer mit 47,14m am weitesten, der Sieger der U16 hieß Marc-Pascal Heinz (Marburg) mit 3.220 Punkten. In der Männerklasse kam der Solinger Sam Auer auf 5.701 Punkte. Da er sich auch an die Männerhürdenhöhe (106 cm) wagte, geht seine Leistung auch in die offizielle Zehnkampfbestenliste ein; Sam Auer sprang auch mit 3,50m im Stabhochsprung am höchsten. Der Zweite, Niklas Harsy (Bodyshop Gießen) war im 400m-Lauf nur unwesentlich langsamer als Sam Auer und beeindruckte im abschließenden 1.500m-Lauf mit der absolut schnellsten Zeit aller Teilnehmer in 4:15,84min. Christian Schuster vom TV Rendel lief ebenfalls gute 4:38,03min. Die weiteren Sieger:

Männer M30 Mario Reiß (SV Brackwede) 4.206 Punkte

Männer M40 Marc Michalik (TV Okriftel) 5.143 Punkte

Männer M45 Gunnar Stangl (LG Eintracht Frankfurt) 3.692 Punkte

Männer M50 Marko Seeg (Uni/VfL Marburg) 5.622 Punkte

Männer M55 Ottmar Schulz (LC Paderborn) 4.557 Punkte

Männer M60 Herbert Brand (LC Paderborn) 4.168 Punkte

Männer M65 Ewald Heckmann (SG Schlüchtern) 3.430 Punkte

Hervorragende Ergebnisse in der Seniorenklasse M50 lieferten die LSCler Joachim Heppe und Matthias Gruner: beide meisterten jeweils 2.30m im Stabhochsprung.

Mira Baus (SG Schlüchtern, wJU16) war mit 12,86sec schnellste Sprinterin und mit 3.988 Punkte auch die beste Mehrkämpferin des diesjährigen Jedermann-Zehnkampfes.

Carolin Kiwitz (SG Schlüchtern, wJU18) erzielte 3.244 Punkte und war mit übersprungen 1,45m beste Hochspringerin.

Paula Garrido Bernardi (LSC, wJU20) siegte mit 1.407 Punkte.

Stephanie Schlenz (DJK Freigericht, Frauen) erreichte 4.392 Punkte und war Beste im Kugelstoß mit 10,77m, im Diskuswurf mit 35,55m und Speerwurf mit 43,81m

Sara Lisa Zorn (SSC Hanau-Rodenbach, Frauen) überzeugte ebenfalls mit dem Speer und warf 36,27m weit

Hannah Wintershoff vom LSC stellte mit 1,90m im Stabhochsprung eine persönliche Bestleistung auf, ebenso wie im Speerwurf mit 22,79m.

Die armenische Olympiateilnehmerin Amalija Sharoyan (SV Funball Dortelweil, W30) erzielte mit 5.425 Punkte das bestes Tagesergebnis aller weiblichen Altersklassen. Sie überzeugte mit 5,26m im Weitsprung, 59,99sec im 400m-Lauf, 15,51sec im 100m-Hürdenlauf und 5:44,75min im 1500m-Lauf.

Caroline Steurer (LSC, W40) rangiert mit 2.331 Punkte an der Spitze ihrer Altersklasse.

Die W50-Siegerin, Cornelia Wrzesniok (TV Neu-Isenburg), mehrfache hessische und deutsche Seniorenmeisterin erzielte 5.332 Punkte und übersprang 2,10m mit dem Stab.

Brigitte Lemance (LG Bad-Soden/Sulzbach/Neuenhain, W65) sammelte 2.712 Punkte.

In den Paarwertungen erzielten Nils Wlasak/Philipp Ziel (LG Region Karsruhe) 5.356 Punkte. Die Oldies Rolf Nuklies M65 (TUS Eintracht Wiesbaden) und Andreas Herz M55 (TC Dauborn) erzielten 4.750 Punkte. Rolf Nuklies meisterte dabei 3,00m im Stabhoch.

Für die beste Leistung des Zehnkampfes gab es einen Extra-Preis für Maximilian Kremser. Er sprintete die 100m in 11,00sec. Dafür konnte er ein Rosenbäumchen von Rosen-Draeger aus den Händen der LSC-Chefs Harry und Klaus mit nach Hause nehmen. Weitere Top-Leistungen erzielten Marvin Kappes (LG E Ffm) mit übersprungenen 3,50m im Stabhochsprung, Lars Börgeling (TG Groß-Karben) der mit den weitesten Würfen im Diskuswurf mit 37,94m und Speerwurf mit 49,75m überzeugen konnte. Ein weiteres Rosen-Bäumchen erhielt unser Mann der Zahlen, Stefan Merten.

Mit allen Beteiligten wurde im großen Halbrund abgeklatscht und man freut sich schon auf die nächste Auflage des Jedermann-Zehnkampfes 2020.